Die SPD-Landtagsfraktion hat die Staatsregierung in einem Dringlichkeitsantrag aufgefordert, Maßnahmen zu ergreifen, um die zahlreichen Umweltverschmutzungen durch Biogasanlagen in den Griff zu bekommen. Der Umweltsprecher der Fraktion, Harry Scheuenstuhl, erklärt dazu: “Das Problem sind so genannte Gärsäfte, die oftmals eine hohe Konzentration an Schadstoffen enthalten und in die Gewässer gelangen. Durch diese Stoffe wird jegliches Leben in den Bächen und Flüssen abgetötet. Das Wasser gleicht dann nur noch einer trüben und stinkenden Kloake. Außerdem wird das Grundwasser und damit auch unser Trinkwasser belastet.”
In den letzten zehn Jahren gab es rund 660 Gewässerverunreinigungen durch den Betrieb von Biogasanlagen – auch Trinkwasser ist gefährdet
Laut Aussage des Staatsministeriums für Umwelt und Verbraucherschutz wurden in den Jahren 2004 bis 2013 insgesamt 657 Gewässerverunreinigungen im Zusammenhang mit dem Betrieb von Biogasanlagen registriert. Hierbei waren 311 Fälle auf bauliche Mängel, 244 Fälle auf betriebliche Mängel und 102 Fälle auf technische Defekte zurückzuführen. Gerade durch bessere Planung und Bau sowie durch sorgsameren Betrieb wären 578 Fälle, das heißt, beinahe 90 Prozent aller durch Biogasanlagen verursachten Gewässerverschmutzungen, vermeidbar gewesen.
“Die bisher ergriffenen Maßnahmen, um Biogasanlagen sicherer zu machen sind, offenbar ungeeignet”, stellt Scheuenstuhl fest. “Die Staatsregierung muss hier dringend nachbessern, zum Beispiel durch mehr Kontrollen. Unser Grund- und Oberflächenwasser muss wirksam geschützt werden!” Der SPD-Dringlichkeitsantrag wird am Mittwoch, den 17.02.2016, in der Plenardebatte des Bayerischen Landtags behandelt.